Auch die Bedeutung sämtlicher Namen, welche die Gattungen und Arten haben, muss man durch Begriffsbestimmungen erklären. ... -> Cicero - De natura deorum - Buch I - Kapitel 45-53 : ... Cicero, De re publ. Mag auch die ganze Welt sich unwillig über mich äußern, ich will sagen, was ich denke: Wahrlich; die Büchersammlungen aller Philosophen scheint mir das einzige Büchlein der Zwölftafelgesetze, wenn man auf die Quellen und die Hauptplätze der Gesetze sieht, an Gewicht des Ansehens und an Reichhaltigkeit des Nutzens zu übertreffen. 7 19: Perfectae eloquentiae speciem animo videmus: Der Beitrag der Philosophie zur Rhetorik. Und um nicht noch mehr Vorteile, deren es fast unzählige gibt, aufzusuchen, will ich es kurz zusammenfassen. Denn ich glaube keinen Redner gehört zu haben, der hinsichtlich der Bewegung und selbst der ganzen Haltung und Bildung des Körpers besser ausgestattet gewesen wäre und der eine vollere und lieblichere Stimme gehabt hätte. Hierzu kommt aber auch noch etwas, wodurch die Auffassung und Erlernung des bürgerlichen Rechtes erleichtert wird, worüber freilich gar viele ganz anderer Ansicht sind, nämlich die außerordentliche Annehmlichkeit und Ergötzlichkeit, die in der Erlernung dieser Wissenschaft liegt. Sein Sohn kam nun nach Hause zurück und machte die Sache bei den Centumvirn anhängig, indem er gesetzliche Klage wegen der väterlichen Erbschaft erhob. Der Redner muss daher sorgfältig darauf sehen, nicht dass er diejenigen befriedige, die er befriedigen muss, sondern dass er denen bewundernswürdig erscheine, denen ein freies Urteil zusteht. Dummheit findet aber keine Entschuldigung, weil man von niemandem annehmen kann, er habe sich dumm gezeigt, entweder weil er sich den Magen verdorben oder weil er es so gewollt habe. ", Würde etwa zum Beispiel die Frage aufgeworfen: ‘Was ist die Kunst des Heerführers?’, so müsste man nach meiner Ansicht zuerst festsetzen, was ein Heerführer sei. Wenn daher auch. Wer die Gemütsarten der Menschen und das ganze Wesen der menschlichen Natur und die Ursachen, durch die die Gemüter entweder angereizt oder beschwichtigt werden, nicht von Grund aus erkannt hat, wird durch seine Rede das nicht erreichen können, was er will. Was soll ich ferner von dem Fall sagen, der sich zur Zeit unserer Väter ereignet hat? So habe ich oft folgenden Vorfall erzählen hören. Zusammenfassung des Liber Primus Buch (deutsche Übersetzung nach Raphael Kühner) Denn so wie bei den Verhandlungen von Privatangelegenheiten und vor Gericht die Rede oft aus dem bürgerlichen Recht geschöpft werden muss und deshalb, wie ich zuvor bemerkte, dem Redner die Kenntnis des bürgerlichen Rechtes notwendig ist, so müssen in den öffentlichen Verhandlungen vor Gericht, in den Volksversammlungen, im Senat die ganze neue und ältere Geschichte, die Ansprüche des Staatsrechtes, die Staatswissenschaft den Rednern, die sich mit den öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen, gleichsam als Redestoff zu Gebote stehen. Dies verhandelte ich damals zu Athen mit den Philosophen selbst. Cicero, Über den Redner (de oratore), 1. Diejenigen aber, denen diese Gaben in geringerem Maß von der Natur zugeteilt sind, können es doch dahin bringen, dass sie sich derer, die sie haben, mit Besonnenheit und Einsicht bedienen und dass sie den Anstand nicht verletzen. Denn es ist unglaublich, wie das bürgerliche Recht überall außer bei uns ungeordnet und, ich möchte fast sagen, lächerlich ist; worüber ich mich oft in meinen täglichen Unterhaltungen so auszusprechen pflege, dass ich unseren Landsleuten in der Staatsklugheit vor allen anderen und besonders vor den Griechen den Vorzug gebe. Denn wenn vor einer aus dem Stegreif gehaltenen und durch Zufall veranlassten Rede eine mit Überlegung und Nachdenken ausgearbeitete Rede leicht den Vorzug hat, so wird in der Tat selbst vor dieser eine mit Sorgfalt schriftlich abgefasste Rede den Vorrang haben. Will man nun auch alle Wissenschaften dem Redner unterordnen, so könnte man dies noch eher zulassen, wenn man sich vielmehr so ausdrückte: Weil die Beredsamkeit nicht nüchtern und nackt, sondern durch eine angenehme Abwechselung von vielerlei Gegenständen gewürzt und geschmückt sein soll, so kommt es dem Redner zu, vieles gehört, vieles gesehen, vieles überlegt und durchdacht, vieles auch gelesen zu haben, was er jedoch nicht als sein Eigentum in Besitz genommen, sondern nur gleichsam als fremde Speisen gekostet hat. Nicht verlangt man Beweglichkeit der Zunge, nicht Geläufigkeit der Worte, nicht endlich das, was wir uns nicht anbilden können, Gesichtsbildung, Mienen, Stimme. Auch muss man das Gedächtnis üben durch wörtliches Auswendiglernen von möglichst vielen eigenen und fremden Schriftstellen. Nun trage ich euch vor, was meine Überzeugung ist, es gibt nichts Herrlicheres als einen vollkommenen Redner. Als ich als Prätor nach Rhodos kam und jenem ausgezeichneten Lehrer eurer Wissenschaft, Apollonios, das, was ich von Panaitios vernommen hatte, mitteilte, verspottete er nach seiner Gewohnheit die Philosophie und setzte sie herab und sagte vieles weniger mit würdevollem Ernst als auf witzige Weise. Denn was die wichtigsten, auf dem Recht beruhenden Verhandlungen des Centumviralgerichtes, die du anführtest, anlangt – war wohl irgendeine derselben von der Art, dass sie nicht von einem beredten, aber des Rechtes unkundigen Mann auf das schönste hätte geführt werden können? Ja, selbst für das, was ganz besonders von Naturgaben abhängig ist, sah ich Kunstregeln aufgestellt. Denn mein erstes Lebensalter fiel gerade in den Umsturz der alten Verfassung; und mein Konsulat führte mich mitten in den Kampf und die Gefahr des ganzen Staates, und die ganze Zeit nach dem Konsulat habe ich den Fluten entgegenstellen müssen, die, durch mich von der Vernichtung des Staates abgewehrt, gegen mich selbst zurückströmen sollten. Und nun weiter, um nicht immer an Forum, Gerichtsstühle, Rednerbühne und Curie zu denken, was kann in der Muße erfreulicher oder dem menschlichen Wesen entsprechender sein als eine geistreiche und in keinerlei Weise ungebildete Unterredung? – Aber, o unsterbliche Götter, ich würde mich in der Gegenwart. Denn wo man nichts anderes sucht als Ergötzung der Ohren, da nimmt man Anstoß, sobald diese Ergötzung nur etwas geschmälert wird. Denn dazu nötigte mich unser Marcus Marcellus, der jetzt kurulischer Ädil ist und unfehlbar, wenn er nicht jetzt die Spiele besorgte, unserer Unterredung hier beiwohnen würde; auch schon damals hatte er sich als angehender Jüngling diesen gelehrten Beschäftigungen mit bewunderungswürdigem Eifer ergeben. Aber wenn ihm ein Rat etwas gilt, so wollen wir, weil die Philosophie in drei Teile zerfällt, in die dunkle Naturwissenschaft, die scharfsinnige Dialektik und die Lehre von dem Leben und den Sitten, die beiden ersten aufgeben und unserer Trägheit zugute halten; wollen wir aber den dritten, der immer den Rednern angehört hat, nicht behaupten, so werden wir dem Redner nichts zurücklassen, worin er sich groß zeigen könnte. Außerdem wird auf den Tod Clodius’ († 52 v. Hierauf erwiderte jener: "Ich weiß recht wohl. Alles liegt ja hier vor Augen und beruht auf der täglichen Erfahrung, auf dem Verkehr mit Menschen und auf den gerichtlichen Verhandlungen und ist in nicht eben vielen und bändereichen Schriftwerken enthalten. Ihre Regeln selbst pflegte er dadurch zu verspotten, dass er zeigte, dass sich nicht nur in jener Staatsklugheit, die sie sich anmaßten, unerfahren seien, sondern auch von der Beredsamkeit selbst keine schulgerechte Kenntnis hätten. Was es daher auch sein mag, woran man Anstoß nimmt, verdunkelt auch das, was lobenswürdig ist. Fürwahr, wenn ich meinem Vorgefühl trauen darf und die trefflichen Anlagen betrachte, mit denen unsere Landsleute ausgerüstet sind, so gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass einst einer sein wird, der, wenn er sich mit eifrigerem Fleiß, als wir haben und hatten, mit erhöhter Anstrengung und Tätigkeit bei größerer Muße und reiferer Fähigkeit zum Lernen auf das Hören, Lesen und Schreiben legen wird, sich zu einem solchen Redner, wie wir ihn suchen, ausbilden wird, der mit Recht nicht allein beredt, sondern auch ein Redner genannt werden kann. Atque ego in summo oratore fingendo talem. In dem einen stimme ich ihm gern bei, dass ich nichts gelernt hätte; in dem andern aber, meinte ich, wolle er mich verspotten oder befinde sich selbst im Irrtum. De fato ist eine Erörterung des Marcus Tullius Cicero.Sie ist nach De natura deorum und De divinatione der dritte und letzte Teil seines theologischen Werkes. Redner vor allen anderen bewundere, und doch hat dieser das bürgerliche Recht immer verachtet. M. Tullius Cicero: De oratore libri 3 (Band 4): M. Tullius Cicero: De oratore libri III. Drei Bücher vom Redner. Und wollt ihr es wissen, so will ich vor vertrauten Freunden mit klaren Worten meine Ansicht aussprechen, die ich bis jetzt immer verschwiegen habe und zu verschweigen für gut hielt. Aus diesen Gründen. Denn wenn auch die Menge von Streitsachen, die Mannigfaltigkeit der Rechtsverhandlungen, der gemischte und ungebildete Volkshaufe auf unserem Forum selbst den fehlerhaftesten Rednern einen Platz einräumt, so dürfen wir darum doch nicht den eigentlichen Gegenstand unserer Untersuchung aus den Augen lassen. In den Fällen aber, wo in betreff des Rechtes unter den erfahrensten Männern Zweifel obwalten, kann der Redner leicht für die Partei, die er verteidigt, einen Ratgeber finden, und wenn er von diesem schwungkräftige Speere empfangen hat, so wird er selbst sie mit des Redners Armen und Kräften zu schleudern verstehen. Cicero, De finibus, 3,62-66 Die Gemeinschaft der Menschen Textsorte: Philosophischer Dialog; Rede innerhalb des Dialogs Der Sprecher ist M. Porcius Cato Uticensis. Der Griffel ist der beste und vorzüglichste Bildner und Lehrmeister der Rede und nicht mit Unrecht. Sooft ich mich sonst um ein Staatsamt bewarb, pflegte ich, wenn ich mich durch Händedruck bei den Leuten beliebt machen wollte, den. Darum wollen wir uns nicht mehr wundern, warum die Anzahl guter Redner so gering ist, da die Beredsamkeit aus der Gesamtheit der Dinge besteht, die selbst einzeln für sich mit Glück zu bearbeiten eine sehr schwierige Aufgabe ist, und lieber wollen wir unsere Kinder und alle, deren Ruhm und Würde uns am Herzen liegt, auffordern, die Größe der Sache im Geist zu beherzigen und die Überzeugung zu hegen, dass sie andere Vorschriften, andere Lehrmeister, andere Übungen anwenden müssen, als man im allgemeinen anwendet, wenn sie das Ziel, das sie erstreben, erreichen wollen. Denn darin gerade besteht unser größter Vorzug vor den rohen Tieren, dass wir uns mit einander unterreden und unsere Empfindungen durch Worte ausdrücken können. Doch diese Erörterung war spitzfindig und saftlos und widersprach zu sehr unserer Auffassungsweise. Aber hierin werden alle Knaben bei ihren Lehrern geübt, wenn sie angewiesen werden, in solchen Fällen bald den geschriebenen Buchstaben, bald die Billigkeit zu verteidigen. Wenn nun dieser, obwohl gebunden an ein bestimmtes Maß der Takte und Füße, dennoch zur Erleichterung für sein Alter auf ein Mittel bedacht ist, wie viel leichter können wir die Tonweisen nicht nur herabstimmen, sondern gänzlich umändern? Wer sich aber nicht schämt, wie ich es bei gar vielen sehe, den halte ich nicht allein des Tadels, sondern auch der Strafe für würdig. Nach der Vertreibung der Könige – wiewohl wir die Vertreibung selbst durch den Geist und nicht durch die Zunge des Lucius Brutus zustande gebracht sehen – doch hernach, sehen wir da nicht überall eine Fülle kluger Ratschläge und einen Mangel an Worten? Denn das Haus eines Rechtsgelehrten ist ohne Zweifel ein Orakel der ganzen Bürgerschaft; wovon unseres Quintus Mucius Tür und Vorhalle zeugt, die ungeachtet seiner sehr schwachen Gesundheit und seines schon angegriffenen Alters täglich von einer großen Menge der Bürger und der angesehensten Männer besucht wird. Als ganz junger Mensch aber verlor ich zu Anfang einer Anklage147 so alle Fassung, dass ich dem Quintus Maximus von Herzen dafür dankbar war, dass er sogleich die Richterversammlung entließ, sobald er mich von Furcht entkräftet und geschwächt sah. Wenn nun einer diese und ähnliche Rechte seines Staates nicht kennt und doch sich in die Brust werfend und hochmütig mit kecker und dreister Stirn und Miene, bald da-, bald dorthin seine Blicke werfend, in Begleitung einer großen Schar auf dem ganzen Forum umherschwärmt, seinen Klienten Schutz, seinen Freunden Hilfe und fast allen Bürgern das Licht seines Geistes und seiner Klugheit anbietend und vorhaltend – muss man da ein solches Benehmen nicht für ganz abscheulich halten? "Gut", sagte er, "ich will es tun, weil ich nun einmal den Anfang gemacht habe; nur muss ich euch bitten, diese meine Torheiten nicht auszuplaudern. Gesetzt, er wäre freigesprochen worden – was ich in der Tat, wenn uns die Sache auch weiter nichts angeht, doch wegen seiner Geistesgröße wünschte –, wie könnten wir jene Philosophen ertragen, die auch jetzt, nachdem jener wegen keiner anderen Schuld als wegen seiner Unkunde im Reden verurteilt worden ist, gleichwohl behaupten, man müsse von ihnen die Regeln der Beredsamkeit entlehnen? Auch insofern werdet ihr aus der Erkenntnis des Rechtes Freude und Vergnügen schöpfen, als ihr die großen Vorzüge unserer Vorfahren in der Staatsklugheit vor anderen Völkern dann am leichtesten einsehen werdet, wenn ihr unsere Gesetze mit denen eines Lykurgos und Solon vergleichen wollt. Eine ähnliche, wenn auch einen niedrigeren Stand betreffende Frage ist die, welche bei unseren Vorfahren aufgeworfen worden ist, ob nämlich ein Mensch aus einem verbündeten Staat, der bei uns als Sklave gedient, sich aber die Freiheit erworben hat und später in seine Heimat zurückgekehrt ist, bei der Rückkunft zu den Seinigen in seinen früheren Stand wieder eintrete, dagegen aber bei uns des Bürgerrechtes verlustig gehe. Ich legte mir nämlich recht inhaltschwere Dichterstellen vor oder las eine Rede, bis ich sie im Gedächtnis behalten konnte, und trug dann denselben Gegenstand, den ich gelesen hatte, mit anderen, möglichst gewählten Worten wieder vor. Um nun aber auf das Wichtigste zu kommen, welche andere Macht konnte die zerstreuten Menschen an einem Ort zusammenscharen oder von der wilden und rohen Lebensweise zu der jetzigen menschlichen und bürgerlichen Bildung leiten oder nach Gründung der Staaten Gesetze, Gerichte und Rechte anordnen? Denn er enthält einige gute Hinweise für den Redner, wohin er jedes einzelne beziehen soll und worauf er sein Augenmerk zu richten hat, um nicht von dem vorgesteckten Ziel zu sehr abzuirren. Geprüfte. Wollte ich sagen, derselbe sei von gar keinem Nutzen, so würde ich lügen. Einer großen Last und einer wichtigen Verpflichtung unterzieht sich derjenige, der von sich bekennt, er allein müsse, während alle anderen schweigen, in einer großen Versammlung von Menschen über die wichtigsten Angelegenheiten gehört werden. Und wenn Platon über Gegenstände, die von bürgerlichen Streitigkeiten weit entfernt sind, unvergleichlich schön gesprochen hat, was ich zugebe, wenn gleichfalls Aristoteles, wenn Theophrastos, wenn Karneades die von ihnen behandelten Gegenstände in einer beredten, anmutigen und geschmückten Sprache darlegen, so mögen die Gegenstände ihrer Vorträge anderen Wissensgebieten angehören, der Vortrag selbst ist sicherlich Eigentum dieser Kunst allein, die wir in unserem Gespräch untersuchen.