Zwischen ihnen entstand als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme eine dichte Kette aus Wach- und Signaltürmen (Burgi). und erstreckte sich auf das Gebiet der Provinzen Die Kontrolle und Überwachung der Mittelmeerküste lag in der Verantwortung der Classis Alexandrina und der Classis Mauretanica. [17] Eine Ausnahme bildeten nur die in Syrien und Ägypten stationierten Legionen, deren Stützpunkte auf die großen Städte verteilt waren. Beim Tode Trajans, 117 n. Jahrhundert. Als undurchlässige Barriere war der Limes ohnehin nie gedacht gewesen, doch auch als Grenzmarkierung und Kontrollinstanz zwischen dem Reich und dem „Barbaricum“ taugte er nun nicht mehr, zumal sich die Randregionen durch die Gründung germano-romanischer Königreiche auf bisherigen Reichsgebiet kulturell immer mehr anglichen. Der dakische Limes, dessen nördlicher Abschnitt 300–350 km von der Donau entfernt war, schützte somit auch im hohen Maße die benachbarten Provinzen und ermöglichte im Kriegsfall Flankenangriffe und Umfassungsbewegungen gegen nördlich der Donau aufmarschierende Gegner. Er erstreckt sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau. Während im Westen etwa seit der severischen Zeit eine Anzahl von Lagern mit mittelkaiserzeitlichem Grundriss lediglich durch hufeisenförmige Tortürme verstärkt wird und sich kaum echte Kastellneubauten finden, entstehen zur gleichen Zeit an der Ostgrenze Kastelle mit halbrund vorspringenden Türmen und spitzen Ecken, wie etwa das Kastell von Ain Sinu in Arabien. Die Besatzung der Kastelle setzte sich aus Infanterie- und einigen Reitereinheiten zusammen, Kontrolle und Überwachung des Ärmelkanals lagen in der Verantwortung der Classis Britannica und der Classis Sambrica (Hauptquartier Locus Quartensis/Port d’Etaple), die die Mündung der Somme sicherte. Der pannonische Limes liegt auf dem Gebiet des heutigen Österreich, der Slowakei und Ungarns. Kastell Eining (Abusina) • [49], Dieser Limesabschnitt (Ripa Danuvii provinciae Pannoniae) existierte vom 1. bis zum 5. Dies zeigt sich 212 n. Chr. Da auch eine kleinere, aber gut geführte römische Truppe den oft weitaus größeren Stammesaufgeboten überlegen war, mussten die Barbaren neben der Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen auch noch eine militärische Niederlage hinnehmen.[16]. Sichere Schlüsse auf eine Reduzierung der Truppen lassen sich daraus aber nicht ziehen. 387 wurde das Land aufgeteilt, wobei vier Fünftel an die Sassaniden fielen (Persarmenien); danach blieb der Verlauf des durch zahlreiche Festungen gesicherten Limes hier 200 Jahre lang im Wesentlichen unverändert. Das bedeutende Bodendenkmal liegt vielfach unter der Erde und ist nur noch in kleinen Abschnitten überhaupt erlebbar. B. bei Sapaja, Ostrvo). Die Befestigungen folgten keiner Ost-West-Linie, die den Norden vor den Barbarenvölkern des Südens – insbesondere den Blemmyern – schützte, wie man es sich hier eigentlich erwarten würde. Als Limes wurde bei den Römern ursprünglich der Grenzweg zwischen zwei Grundstücken bezeichnet. Trotz großer Anstrengungen scheiterten die Römer im Norden in verlustreichen Kleinkriegen am zähen Widerstand der germanischen Stämme und zogen sich um 16 n. Chr. Bis zum 3. Jahrhunderts n. Chr. Die Holzstämme wurden an den Seiten zu Barrieren aufgeschichtet, die so auch einen gewissen Schutz vor Überraschungsangriffen der Germanen boten und später zum Bau von Marschlagern verwendet werden konnten. Auch die gallische Ärmelkanal- und Atlantikküste wurde darin einbezogen. Auch hier waren gut ausgebaute Straßenverbindungen unverzichtbar, da die Grenze nicht immer exakt entlang der Flussufer (ripae) entlanglief. 550 km lang und verläuft durch die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. [39] Der – wohl nur vorübergehende Abzug – der Grenztruppen unter Stilicho, 401/402, änderte zunächst nur wenig. Lange debattierte man folglich vor allem über die Abwehrtaktik der Römer: Bekämpften die Soldaten die Eindringlinge von ihren Kastellen und Wällen aus oder traten sie ihnen schon im Vorfeld des Limes entgegen? Sie erstreckten sich vom Donauknie bis Aquincum, ostwärts entlang der Ausläufer der nördlichen Karpaten bis in die Nähe der heutigen Stadt Debrecen und trafen im Süden, beim Legionsstandort Viminatium/Stari Kostolac, wieder auf den Donaulimes. nicht völlig fallengelassen. Im Unterschied zum Obergermanisch-Rätischen Limes wurde er nicht durch eine durchgehende Palisaden- oder Mauerlinie markiert, ebenso wenig konnte ein Graben oder Wall nachgewiesen werden. Es mussten Truppen von der einen Grenzzone abgezogen werden, die damit gefährlich entblößt wurde, um feindliche Einbrüche an anderer Stelle zu bekämpfen, die noch dazu teilweise fast gleichzeitig stattfanden. Ihr Ziel war es, am Reichtum des Imperiums Anteil zu haben, entweder als bezahlte Verbündete des Kaisers oder als Plünderer. sonntags, 17.45 bis 18.30 Uhr, BR Fernsehen. [27] Da die Staatskasse leer war, teilte er ihnen Siedlungsland im Grenzgebiet zu. Der Tiefpunkt war erreicht, als Kaiser Valerian 260 auf einem weiteren Perserfeldzug durch Verrat in Feindeshand fiel. Nur wenige Jahre nach dem unrühmlichen Friedensschluss im Osten bereitete Kaiser Gordianus III. Die in die Donau einmündenden Flüsse boten zusätzlich noch günstige Verkehrs-, aber auch gute Anmarschrouten für Invasoren und Plünderer. Jahrhundert zusammen. Chr., hatte das Imperium Romanum seine größte Ausdehnung erreicht und erstreckte sich von Britannien bis an den Persischen Golf. Jahrhundert breitete sich das römische Territorium im Norden Europas immer weiter auf kaum entwickelte, teils mit unwegsamen Urwäldern überwucherte Regionen ohne Verkehrswege und größere Siedlungen aus. Mit dem Limes können Grenzwerte angegeben werden. Chr. Die Besatzungstruppe (Exercitus Moesicus) bestand größtenteils aus Hilfstruppenkohorten. Den Römern waren diese Zusammenhänge auch durchaus bewusst, wie Ammianus Marcellinus später in seinem Werk Res Gestae bemerkte: „Die Barbaren waren wie wilde Tiere, die sich angewöhnt haben, ihre Beute aufgrund der Nachlässigkeit der Hirten zu stehlen“. Diejenigen Krieger, die in der römischen Armee gedient hatten und wieder in ihre Heimatregionen zurückkehrten, gaben ihr dort erworbenes waffentechnisches und militärstrategisches Wissen an ihre Stammesgenossen weiter. [65] Vorrangig war in dieser Region nur der Schutz der – durchschnittlich 50 km breiten – wirtschaftlich attraktiven Küstengebiete. Kastell Basel-Münsterhügel (Basilia) • Allein die Truppenstärke erhöhte sich unter Diokletian von 300.000 auf schätzungsweise 435.000 Soldaten. Der genaue Verlauf des Limes an der Grenze zwischen Obergermanien und Rätien ist noch nicht zur Gänze erforscht. Ab dem 3. Dieses Ideal versuchte vor allem Kaiser Hadrian mit seiner neuen Grenzpolitik zu verwirklichen. Als diese Regelung aufhörte, zerfielen sogleich mit dem Limes auch die militärischen Einheiten.“. [63] Es wurde im 2. Ab dem 3. Auch die andauernden Strafexpeditionen bei Unbotmäßigkeit und die auf Schürung von Zwietracht unter den Stämmen ausgelegte Diplomatie der Römer ließen sie niemals zur Ruhe kommen und nötigten ihre Anführer geradezu, sich schließlich gegen die römische Übermacht zusammenzuschließen. Die Mauern wurden erheblich verstärkt, die Zwischen- und Ecktürme wurden zu Hufeisen- Nach den Chattenkriegen ging man dazu über, die Linie der Kastelle und Wachtürme weiter zu verdichten und sie möglichst in Sichtweite voneinander aufzubauen. Das neu eroberte Gebiet wurde durch ein über 1000 Kilometer langes Straßensystem erschlossen und ebenfalls mit Wachturm- und Kastellketten gesichert. Darüber Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Nun musste man auch hier mit einer dauerhaften militärischen Präsenz für Ruhe und Sicherheit sorgen. Diese Seite wurde zuletzt am 24. Der Donau-Limes war ein Teil dieser Grenze und verlief entlang der Donau im heutigen Bayern, über Österreich (wie etwa bei Oberranna, Schlögen und Enns), die … Mit Rom verbündete Gruppen konnten die Pufferzonen auf ihrem Weg zu den Märkten in den römischen Siedlungen problemlos durchqueren, weniger zuverlässige durften sie nur unter strenger Bewachung passieren. Andere Gruppen zogen plündernd durch die Balkanprovinzen. Zu Besuch in der Antike. Die Landgrenze zwischen Rhein und Donau, die die römischen Provinzen Obergermanien (Germania superior) und Raetien (Raetia) vom freien Germanien (Germania libera) trennte, sicherte der befestigte obergermanisch-raetische Limes. [57] Diese besonders sensiblen Stellen wurden durch Kastelle oder Wachtürme gesichert. Die lange Friedensperiode sowie stetige Solderhöhungen unter den severischen Kaisern hatten den Grenzprovinzen zunächst wieder einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung beschert. Jahrhunderts schrieb der alexandrinische Geschichtsschreiber Appian in seiner römischen Geschichte, dass die Römer, „[…] ihr Reich mit großen Armeen umgeben und das ganze Land und selbst die See mit einer gewaltigen und starken Festung eingekreist haben.“, Unter den Soldatenkaisern galt jener Abschnitt einer Provinz, der eine gemeinsame Grenze mit dem sog. Jahrhundert mit einer Form von Zwangswirtschaft auf die Krise reagierte. errichtet. Die Befestigungsanlagen am Limes folgten in puncto ihrer Lage und architektonischen Ausführung keiner strengen reichsweiten Normierung. Jahrhunderts wurden als Reaktion darauf fast alle Reiterverbände aus den Grenztruppen herausgezogen und weiter ins Landesinnere verlegt, eine Vorstufe auf die spätere Trennung in mobile und stationäre Truppen. [58] Zusätzlich sollte verhindert werden, dass parthisch/sassanidische Invasionsarmeen unbemerkt die Grenze passieren konnten. Im Jahr 143 hielt der griechische Rhetoriker Aelius Aristides am Hof des Antoninus Pius eine Rede, die auch einige Ausführungen über den Limes enthielt: „[…] Wohl wahr, ihr habt die Mauern nicht vernachlässigt, aber ihr habt sie um eurer gesamtes Reich herumgeführt, nicht nur um eure Stadt. Kastell Horbourg • Untergang des Limes Ungefähr 250 nach Christus gab es immer mehr Kämpfe in den orientalischen Provinzen des Römischen Reiches. Neu war auch die Verteidigungsstrategie, die sich daraus entwickelte. Kastell Worms (Vangiones) • Das Stück Land dazwischen, wo kein Fluss die Grenze schützte, wurde deshalb durch einen Limes gesichert. Die Claustra standen bis in das 5. Legionen, Auxiliarkohorten und Flotte wurden von den Provinzstatthaltern befehligt. Die Legions- und Hilfstruppenlager sind überwiegend in unmittelbarer Nähe des Donauufers zu finden. Die Barbarenstämme konnten jetzt wieder auf ihrem eigenen Gebiet bekämpft werden, wo der Kaiser und seine Generäle eine rücksichtslose Strategie der verbrannten Erde und des Terrors gegen die Zivilbevölkerung verfolgten. Jahrhundert standen die norischen Comitatenses, Ripenses und Liburnari unter dem Befehl von zwei Heerführern: Das insgesamt mehr als 80 km lange Wallsystem der Claustra Alpium Iuliarum sicherte das Kerngebiet des römischen Imperiums. Laut dem Historiker Velleius Paterculus bildeten sie für Jahre hindurch die wichtigsten römischen Aufmarschwege, auch wenn sie meist rasch wieder von Vegetation überwuchert wurden. Hadrian ging dazu über, die bestehenden Grenzen zu bewahren, anstatt seinen Einfluss auf noch mehr unterentwickelte Territorien auszudehnen. Jahrhundert standen Comitatenses, Limitanei- und Flotteneinheiten unter dem Kommando eines Comes Africae. Die Region blieb auch in der gesamten Spätantike eine ständige Konfliktquelle zwischen den Nachfolgern der Parther, den Sassaniden, und Rom. „nasser Limes“), im steinigen und sandigen Boden der Sahara wurden hingegen sich über hunderte von Kilometern hinziehende Gräben ausgehoben. Die Studien der Reichs-Limeskommission, die den Limes von vornherein als Defensivbollwerk interpretierte, waren zwar bahnbrechend, doch heute müssen aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse manche ihrer damaligen Schlussfolgerungen kritisch hinterfragt werden. B. bei Musov). Jahrhundert n. Chr. Die Anlagen markierten auch eine Art Trennungslinie zwischen zwei Kulturen und Wirtschaftsräumen. Für die Datenverarbeitung ist dann der Drittanbieter verantwortlich. Angedacht wurde von Mark Aurel auch die Schaffung von zwei neuen Provinzen (Marcomannia und Sarmatia) jenseits der Donau, um durch das seit langem bewährte System der Romanisierung dauerhaft für Ruhe zu sorgen. Kleinkastell Weltenburg-Frauenberg • Kleinkastell Alkofen • Wiederholt fielen sie in die Donauprovinzen ein und forderten als Gegenleistung für ihren Abzug von den Oströmern immer höhere Tribute. Direkt neben den Kastellen entstanden im Laufe der Zeit zivile Ansiedlungen (vici); im unmittelbaren Hinterland des Limes wurden ummauerte Städte (municipia) gegründet – z. Sachsenküste | Zwischen dem südlichen Graben und dem Wall verlief eine gut ausgebaute Militärstraße, die schnelle und ungehinderte Truppenbewegungen zwischen den Wallkastellen ermöglichen sollte. Die Germanen nutzten ihren Abzug sofort zu neuen ausgedehnten Plünderungszügen, wobei das rätische Limesgebiet wieder besonders schwer getroffen wurde. Die Holztürme wurden durch Steintürme abgelöst, Palisadensperren entweder erneuert, durch Doppelreihen ersetzt oder als Steinmauer wieder völlig neu aufgebaut. Viele Grenzkastelle in Nordafrika fungierten eher als Kontaktpunkte und nicht zur Abwehr zu den in der Sahara lebenden Nomadenstämme, das gleiche Bild bot sich auch weit im Norden, am Hadrianswall. Neckar-Odenwald-Limes | Jedem Eindringling war nun klar, dass Tag und Nacht zwischen dem Barbaricum und dem Römischen Reich kampfbereite Soldaten bereitstanden, obwohl diese nicht jeden Angriff sofort aufhalten konnten. Wo es nichts Derartiges gab, mussten zusätzlich Gräben oder Sperrmauern (clausurae) errichtet werden. Der letzte bekannte Feldzug jenseits des Rheins erfolgte 378 unter Kaiser Gratian. Drei gleichzeitig aufflammende und noch dazu so weit auseinanderliegende Krisenherde überforderten die militärischen Möglichkeiten der römischen Armee. Der Küstenschutz wurde von den Einheiten der Classis Alexandrina und der Classis Mauretanica (Hauptquartier Cherchel) wahrgenommen. All diese Maßnahmen ermöglichten auch eine tiefere Staffelung der Truppenverbände im Hinterland. Trotz der mühsamen Wiederherstellung der Machtbalance war der Untergang des Limes durch die politischen Entwicklungen jenseits der Grenze aber schon absehbar. An den Ufern der großen Flüsse (Rhein, Donau) begnügte man sich mit Kastellen und Wachtürmen (sog. Nach den Militär- und Verwaltungsreformen im 3. Egal ob Mauer oder Palisade, es kam den Architekten des Limes nicht darauf an, ein genormtes und absolut lückenloses Sperrwerk zu schaffen. Die ersten Verschanzungen und Signaltürme wurden schon im 1. Jahrhundert in Verwendung. Die Bedrohung durch militärische Einkreisung eindämmen und dann die Kontrolle über die Nahrungsmittelversorgung erlangen. Immer montags bis freitags um 18.00 Uhr im BR Fernsehen. Nach der katastrophalen Niederlage der Westarmee in der Schlacht am Frigidus gegen die östlichen Streitkräfte unter Theodosius I. mussten ganze Stammesverbände als Föderaten im Reich angesiedelt werden, die schließlich zur Unterwanderung der staatlichen Institutionen führte und in die Bevormundung bzw. Man ging dazu über, nun auch im Feindgebiet feste Standlager zu errichten, um so die Anmarschwege zum Limes noch besser kontrollieren zu können. clausurae) gab es hier nicht. Die Limitanei (oder Ripenses an den Flussgrenzen) waren daher nicht im Hinterland, sondern in den Limeskastellen oder nahe der Grenze entlang wichtiger Fernstraßen stationiert. In der Folge wurden die meisten Kastelle in der Moesia secunda und seinen Nachbarprovinzen zerstört oder aufgegeben. Als strategische Reserve dienten ab dem 2. Als besonders fatal sollte sich in diesem Zusammenhang die Tatsache erweisen, dass die Eliteeinheiten der weströmischen Armee im Jahr 394 im Bürgerkrieg zwischen Eugenius und Theodosius I. erheblich geschwächt wurde, so dass dem Westen nach der Reichsteilung von 395 für die Germanenabwehr kaum mehr schlagkräftige Truppen im größeren Ausmaß zur Verfügung standen. In Moesia superior (Obermösien) war besonders der Abschnitt zwischen Lederata und Dierna von Barbareneinfällen bedroht. Als Kaiser Theodosius II. Auch einige Flussinseln wurden mit Wehranlagen gesichert (z. Sechs Kilometer südlich von Rabat wurden Reste zweier Steinwälle mit Wachtürmen und einem Graben entdeckt, dessen Reste noch zwölf Kilometer nach Osten verfolgt werden konnte. Weiter im Norden gerieten nun jedoch die dortigen Völker in Bewegung und wanderten nach Süden. Antoninuswall | [7], Heute wird der Limes von den meisten Fachleuten primär als bevölkerungs- bzw. Ihre überwiegende Mehrzahl war mittlerweile mit massiven U-förmigen, vorkragenden Zwischentürmen und Fächertürmen an den Ecken ausgestattet worden, die es ermöglichten, mit Hilfe einer sehr effizienten Artillerie (balistae) potentielle Angreifer schon weit im Vorfeld in ein vernichtendes Kreuzfeuer zu nehmen. Die fruchtbaren Hochebenen und Wüstenrandzonen Nordafrikas mit ihren riesigen landwirtschaftlichen Latifundien waren eine der wichtigsten Kornkammern der Hauptstadt Rom. Einmal mehr trafen diese Raubzüge vor allem die am Limes ansässige Zivilbevölkerung besonders hart. Um dieser neuen Bedrohung entgegenzuwirken und vor allem das für ihren Nachschub wichtige landwirtschaftlich nutzbare Land zu sichern, begann die römische Armee mit dem Bau von Kastellen und Wachtürmen auf der Gask Ridge. In Europa nutzten die Römer natürliche Barrieren, vor allem den Lauf der großen Ströme Rhein und Donau, die sie effizienter mit ihren Flottenverbänden sowie deren Ufer mit Infanterie- und Reitertruppen überwachen konnten. In Rom interessierte man sich nur noch wenig dafür, was in den Stammesgebieten jenseits von Rhein und Donau vorging, da es dort kaum etwas zu holen gab, was der Mühe wert war. Unter Claudius (41–54 n. Außerdem trugen sie maßgeblich zur Getreideversorgung der Stadt Rom bei. In den Markomannenkriegen hatte sich besonders der Limesabschnitt an der mittleren und unteren Donau als besonders gefährdet erwiesen. Erst die Empfehlung des Augustus an seine Nachfolger, die bislang gewonnenen Gebiete zu sichern, führte zur schrittweisen Etablierung von festen Grenzen. Neue Völker wie die von Ammianus Marcellinus und Prokopios von Caesarea als „gentes Gothiae“ bezeichneten Goten, die nun plötzlich am Limes auftauchten, hielt man anfangs noch für Skythen, da nur diese aus der Überlieferung bekannt waren. Jahrhundert auch das Gebiet zwischen den Oberläufen von Rhein und Donau, das sogenannte Dekumatland. Damit wurden aber auch soziale Unterschiede und innere Konflikte gefördert. [5] Ab seiner Regierungszeit beginnt die uns heute geläufigste Form des Limes mit seinen System von zahllosen an einer Linie aufgereihten Wehranlagen – zuerst nur aus Erde und Holz, später fast ausnahmslos aus Stein – ihre Gestalt anzunehmen. Zu groß gewordene Stammesföderationen wurden entweder zerschlagen oder ihre Anführer durch den Römern gegenüber loyale Anführer ersetzt. Abbildungen von alten Münzen und Mit der Ernennung Gnaeus Iulius Agricolas zum Statthalter der Provinz Britannien durch Kaiser Vespasian 77/78 n. Chr. Zahlreiche Versteckhorte ermöglichen heute eine ungefähre Rekonstruktion der Plünderungsrouten. Ein möglicher Verlauf wäre über geeignete Höhenzüge der Montabaurer Höhe, die einen bessere Sicht in germanisches Gebiet ermöglicht hätte. Jahrhundert forciert. Der Historiker Tacitus bezeichnete mit limes eine in die Tiefe gestaffelte Grenzzone. [29] Mit ihnen strömte auch ein dort bislang nie gekannter Reichtum in Form von Geld, als Sold, für gelieferte Waren, Raubgut und Geschenken in die Stammesterritorien. Limes in Britannien: Schnitt durch das Sicherungssystem des Hadrianswalles, Limes in Britannien: Rekonstruktion eines Kleinkastells (milecastle) am Hadrianswall, Limes in Britannien: rekonstruiertes Haupttor des Holz-Erde-Kastells von Lunt, Großbritannien, Rätischer Limes: Innenansicht eines Wachturms, Limes in Britannien: Die Ruine des Kastells Gariannonum, gut zu erkennen sind die für spätantike Bauten typischen Ziegelbänder, Dieser Limesabschnitt existierte vom 1. bis zum 5. Das Dekumatland war jetzt nicht mehr zu halten und wurde in der Folgezeit schrittweise von Armee und Verwaltung geräumt (siehe Limesfall). Jahrhundert n. Chr. Dezember 2020 um 12:20 Uhr bearbeitet. Auch als britische Archäologen vor 100 Jahren am Hadrianswall die ersten wissenschaftlichen Ausgrabungen durchführten, dachte man beim Limes noch wie selbstverständlich an eine Befestigung für einen Stellungskrieg, insbesondere für die Abwehr gegen Barbaren. angelegten Grenzwälle oder militärischen Grenzsicherungssysteme in Europa, Vorderasien und Nordafrika. Es war auch der Versuch, die römische vor der nichtrömischen Welt so weit wie möglich abzuschotten. Der Kaiser sah sich gezwungen, den Perserfeldzug zu äußerst ungünstigen Friedensbedingungen abzubrechen und mit seinem Heer rasch zurück in den Norden zu marschieren. Kein Turm oder Kastell glich exakt dem anderen und kein Abschnitt der Grenze war von kleineren oder größeren Abweichungen ausgenommen. All dies ermutigte die benachbarten Barbarenvölker, zum Plündern oft bis tief ins Reichsinnere vorzustoßen. Wirtschaftliche Entwicklung und Romanisierung erledigten mit der Zeit den Rest und befriedeten das neue Territorium meist auf Dauer. Wenn die Germanen schwer mit Beute beladen, zu welcher oft auch gefangene Provenzialen zählten, den Rückweg in ihre Heimatgebiete antraten, wurden sie mancherorts von den Grenztruppen am Limes schon erwartet und in die Zange genommen. Ein weiteres wichtiges Element des Limessystems war auch das gut ausgebaute Straßennetz, das mit den großen Hauptverkehrsstraßen verbunden war und bei Bedarf rasche Truppenverlegungen zu potentiellen Gefahrenpunkten ermöglichte. Diesseits von Rhein und Donau siedelten überwiegend germanische Stämme, viele von ihnen standen unter dem Schutz Roms. „heimlichen Räuberchen“ (clandestini latrunculi) errichten. Auch in Ägypten brach ein Aufstand los und Wüstennomaden fielen in die nordafrikanischen Provinzen ein. Dennoch gelang es den Römern, ihre Vormachtstellung im Nahen Osten für die nächsten 700 Jahre zu behaupten. In Germanien, Kleinasien und Nordafrika hatte Rom somit dasselbe Problem, nämlich diese großen Gebiete dauerhaft zu halten sowie politisch und wirtschaftlich zu beherrschen. Weißenburg erhielt den Zuschlag, weil hier das Denkmal der römischen Geschichte auf Schritt und Tritt zu erleben ist: so in einer vollständig ausgegrabenen Therme oder in einem einzigartigen Römerschatz. Außerdem sollte durch die Anwesenheit der Besatzungstruppen die Romanisierung der indigenen Bevölkerung vorangetrieben werden. Auch an den anderen Limesabschnitten eskalierten die Konflikte: Sarmaten, Goten, Carpen und Gepiden bedrohten nun die unteren Donauprovinzen. Das römische Reich war ökonomisch und politisch auf die stetige Ausbreitung seines Machtbereichs angewiesen. ): David Mattingly: Libyans and the 'limes': culture and society in Roman Tripolitania. Im Winter 234–235 sammelte er seine Armee bei Mogontiacum am Rhein, griff die Alamannen jedoch nicht an, sondern setzte stattdessen auf Verhandlungen, um durch Zahlungen an die mit Rom verbündeten Fürsten ohne einen kostspieligen Krieg wieder Ruhe und Ordnung herzustellen.