Ohne notwendigerweise auf die Zusammenhänge der bundesrepublikanischen Gewaltgeschichte bezogen zu werden, seien diese Bahnhofsfotos „Archivbilder zur Stabilisierung eines kollektiven Betroffenheitsdiskurses“. Auf dem Bahnhof von Bad Kleinen wurden der mutmaßliche RAF-Terrorist Wolfgang Grams und ein Bundesgrenzschutz-Beamter erschossen. Einige Services neben dem regulären Zugverkehr stellt die Deutsche Bahn dem Reisenden zur Verfügung. Die Durchsuchung und Entwaffnung hätte bereits direkt nach ihrer Festnahme im Tunnel stattfinden sollen, war aber von den MEK-Beamten vergessen worden. 23996. [69], Während der RAF-Experte des Verfassungsschutzes, Winfried Ridder, für das Ende der RAF weniger dieses Ereignis verantwortlich macht als „vorrangig die gesellschaftliche Isolierung «revolutionärer Politik» und die grundlegende Umbruchsituation Anfang der 90er Jahre“, ist der Journalist Willi Winkler der Ansicht, „Klaus Steinmetz brachte die RAF an ihr Ende“. Was macht er heute? [1], Als am 27. Anreise Mit dem Flugzeug Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: Gebäude des Axel-Springer-Verlages in Hamburg, https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Unaufklaerbar-Das-toedliche-Versagen-von-Bad-Kleinen,badkleinen109.html, Vom Alliierten-Auftrag zum meistverkauften Auto der Welt, Die Schneekatastrophe im Jahrhundertwinter, Als der "Käseschieber" noch über Sylt zuckelte, Besetzt und belagert: Hamburg unter den Franzosen, Unsere Väter - die größten Showmaster Deutschlands, O du Fröhliche - Die Geschichte eines Weihnachtsliedes. Der Kriminalwissenschaftler Wolfgang Lichtenberg bezeichnete diesen Vorgang als „nicht korrekt“. Wiglaf Droste begann sein Was in Bad Kleinen wirklich geschah mit dem Satz: „Am 27. Auf dem Bahnsteig angekommen zieht Grams seine Waffe und feuert auf seine Verfolger. [17] Als Stand der zeithistorischen Erkenntnis hielt Petra Terhoeven 2017 fest, Grams habe, von mehreren Polizeikugeln getroffen, Selbstmord begangen; Gerüchte einer Hinrichtung hätten sich über Jahre gehalten, seien aber „schließlich widerlegt“ worden. [8], Vor der Obduktion am 28. Ebenso trat der Präsident des BKA, Hans-Ludwig Zachert, der sich während der Vorfälle im Urlaub befunden hatte, zurück. [21] Das Projektil, das für den tödlichen Kopfschuss bei Grams verantwortlich war, wurde nicht gefunden. [13], Sowohl der Spiegel-Informant als auch die Kioskverkäuferin stellten sich im Lauf der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Schwerin als unglaubwürdig heraus. [13] Diese Ergebnisse wurden im Abschlussbericht der Bundesregierung am 9. Der Bahnhof Bad Kleinen mit der exakten Adresse Rosensteig 7, 23996 Bad Kleinen bietet Ihnen neben den standardmäßigen Ticket-Schaltern und Abfahrts-/Ankunftstafeln noch weitere Vorzüge. Hogefeld gilt zusammen mit Wolfgang Grams als Spitze der dritten Generation der RAF. Am 27. Juni 1993 sterben auf dem Bahnhof Bad Kleinen bei Schwerin zwei Menschen: Michael Newrzella und Wolfgang Grams. Januar 1811 wird Hamburg ins französische Kaiserreich eingegliedert. 1993 veröffentlichte der „Spiegel“ eine Titelstory zu einem Polizeieinsatz gegen die RAF. Gegen 14 Uhr holt Hogefeld einen Mann vom Bahnsteig 1/2 ab. Die Bad-Kleinen-Affäre war eine polizeiliche Festnahmeaktion der GSG 9 auf Befehl des Bundeskriminalamtes (BKA) gegen zwei enttarnte RAF-Terroristen im Bahnhof des mecklenburgischen Ortes, bei dem es nach einem Schußwechsel zwei Tote (darunter den der RAF zugeordneten gewalttätigen und kriminellen Linksextremisten Wolfgang Grams) gab. Die drei Zielpersonen gingen die Treppe hinab in den Tunnel und hielten auf einem Treppenpodest an. Er stürzt rücklings auf das Gleis und bleibt dort liegen. Denn nun müssen die Einsatzkräfte in Windeseile einen neuen Plan aufstellen - nach Monaten der Planung. [18] Auch Butz Peters sieht Bad Kleinen als „allerletzten Mythos“ und „Dauerlegende“ der RAF, was für die Reste ihrer Unterstützerszene über Jahre zum Fokus von Demonstrationen und Kampagnen wurde, für die RAF selbst aber „das Waterloo. Das bewiesen Fingerabdrücke. Am 27. Damals griff die GSG9 am Bahnhof von Bad Kleinen zu, um RAF-Terroristen zu stellen. Der GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen war ein Polizeieinsatz am 27. [20] Nach ihrer Festnahme wurde Birgit Hogefeld bis 15:55 in der Unterführung festgehalten, flach auf dem Boden liegend und zuerst mit ins Gesicht gezogener Kapuze, dann mit einer mittels Klebeband um ihren Kopf befestigten schwarzen Gesichtsmaske eines GSG-9-Beamten, damit sie ihre eigenen Leute nicht erkennen konnte. mehr. Dem seit 1985 als V-Mann des Verfassungsschutzes Rheinland-Pfalz tätigen Klaus Steinmetz war es Anfang der 1990er Jahre gelungen, in das Umfeld der Terrororganisation Rote Armee Fraktion vorzudringen. Er übernehme die „politische Verantwortung“ für „offensichtlich[e] Fehler, Unzulänglichkeiten und Koordinationsmängel innerhalb von Bundesbehörden“ beim Einsatz und seiner Aufarbeitung. Ein GSG-9-Beamter … Das erkennende Gericht kam zu der Überzeugung, dass die Geschehnisse nicht restlos aufklärbar seien, für eine vorsätzliche Tötung Grams’ durch GSG-9-Beamte aber „auch nach Ausschöpfen aller Erkenntnismöglichkeiten“ keinerlei Umstände sprächen. Den Kampf hat sie noch nicht aufgegeben. Juni 1993, einem Sonntag, fand auf dem Bahnhof von Bad Kleinen einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik statt, die „Operation Weinlese“. Juni 1993, einem Sonntag, fand auf dem Bahnhof von Bad Kleinen einer der größten Polizeiaktionen in der Geschichte der Bundesrepublik statt, die „Operation Weinlese“. [18], Birgit Hogefeld äußerte sich im Lauf des Prozesses, der gegen sie wegen Beteiligung an terroristischen Anschlägen von Mitte November 1994 bis 1996 am Oberlandesgericht Frankfurt am Main geführt wurde, immer wieder zu den Ereignissen von Bad Kleinen. Als das Trio schließlich aufbricht, kommt es zu einer folgenschweren Panne: Ein GSG9-Mann auf dem Bahnsteig 4/5 hört über Funk die Durchsage "Zugriff erfolgt ..." und läuft die Stufen hinab zur Unterführung. Das Gericht wies auf „die Tatsache“ hin, „daß keiner der Zeugen einen aufgesetzten Nahschuss durch einen der Beamten wahrgenommen und auch keines der eingeholten rechtsmedizinischen Gutachten einen Anhaltspunkt für eine solche Handlung ergeben hat“. Um Grams sicher identifizieren zu können, wurden dem Leichnam Fingerabdrücke genommen und zu dem Zweck die Hand gewaschen. Die hektischen ersten Stunden, Tage und Wochen nach dem misslungenen Einsatz waren von Fehlinformationen und Versäumnissen der staatlichen Behörden, aber auch von Spekulationen und Fehlschlüssen in der Berichterstattung der Medien begleitet. Über eine Wanze, die sie Steinmetz untergeschoben haben, hört der Einsatzleiter Jürgen Peter, wie Birgit Hogefeld erwähnt, dass sie heute noch Freunde treffen will. Zur Steinmetz-Thematik insgesamt siehe Butz Peters: Siehe die auf Grams’ Tod bezogenen Textteile in. Wolfgang Grams starb – soweit seit dem rechtsmedizinischen Gutachten der Stadtpolizei Zürich unstrittig – durch einen aufgesetzten Kopfschuss, der aus seiner eigenen Schusswaffe abgegeben worden war. Klaus Steinmetz ist bereits seit 1982 V-Mann und tief in der Szene. Die Ermittler können ihn zunächst nicht identifizieren. Er hatte seine Dienstwaffe nicht gezogen, weil die Taktik der GSG 9 grundsätzlich auf einen Zugriff ohne die Anwendung von Schusswaffen ausgerichtet war. [10] Ein durch Bernd Brinkmann (Universität Münster) angefertigtes Gutachten kommt zu dem Schluss, es sei aufgrund der Blutspuren auf Waffe und Kleidung der Polizisten „nicht denkbar“, dass der Schuss von ihnen abgegeben worden sei; er hält eine Selbsttötung für „sehr viel wahrscheinlicher … als eine Fremdtötung“. Er ist einer von 34 Toten, die auf das Konto der RAF gehen. [61] Zuber räumte am 20. Bad Kleinen - Das Ende der RAF auf dem Bahnhof von Bad Kleinen . [23], Widersprüchliche Aussagen von Zeugen und staatlichen Stellen sorgten für Spekulationen. [49] Der damalige Journalist des Bayerischen Rundfunks Holger Lösch schrieb 1994 – mit einem Vorwort des entlassenen Generalbundesanwalts Alexander von Stahl – ein Buch über den Medienskandal Bad Kleinen,[50] das „alle Zweifel an der offiziellen Version als scheinheilig bezeichnet“,[51] was in konservativen Medien 2013 wieder aufgegriffen wurde. BKA-Vizepräsident Gerhard Köhler wurde ins Innenministerium versetzt. Einen Tag zuvor hatten sich die drei führenden RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in ihren Zellen im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim offenbar selbst getötet. Widersprüchliche Angaben und … Der Bahnhof Bad Kleinen in der gleichnamigen Gemeinde ist eine der ältesten und wichtigsten Bahnstationen in Mecklenburg-Vorpommern und zudem ein Eisenbahnknoten, an dem die Strecken von und nach Wismar, Grevesmühlen/Lübeck, Schwerin sowie Bützow/Güstrow/Rostock zusammenlaufen. [1], Während Hogefeld und Steinmetz im Tunnel ohne Gegenwehr festgenommen wurden, floh Grams auf den Bahnsteig 3/4 und eröffnete das Feuer auf die ihm nacheilenden GSG-9-Beamten. Nach wenig mehr als zehn Sekunden ist alles vorbei. Juni 1993 kam es am Bahnhof von Bad Kleinen zum letzten Schusswechsel zwischen der Polizei und den Terroristen der RAF. [86] Als Politthriller behandelten das Ereignis und seine Aufarbeitung Wolfgang Schorlau in Die Blaue Liste (2003) und Andreas Hoppert in Der Fall Helms (2002),[87] auf die Beziehung zwischen Grams und Hogefeld fokussiert Serdar Somuncu in seinem Roman Zwischen den Gleisen (2012).[88]. Juni 1993 kommt es auf dem Bahnhof von Bad Kleinen in Mecklenburg-Vorpommern zu einem folgenschweren Polizeieinsatz. Ende Februar 1992 traf er Birgit Hogefeld in Paris. Der Zugriff ist jedoch nicht mehr zu stoppen. Eine Auseinandersetzung mit beiden Filmen bei Petra Sorge: rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes, Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, Urteil vom 29. September beginnt. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 entfiel der Halt in Bad Kleinen bei fast allen Intercity-Zügen. Juni 1993 stehen knapp 100 Polizisten bereit, von normalen Beamten bis hin zu Spezialisten der GSG9. Am 27. [31] Im Oktober 1993 erschien das Buch „Bad Kleinen und die Erschießung von Wolfgang Grams“ des ID-Archivs „voller Spekulationen und neuer Thesen“, das Butz Peters als „Bibel“ derjenigen bezeichnet hat, die von Grams’ Ermordung ausgehen. März 1994 bestätigt. Im Frühsommer 1993 scheint die RAF langsam in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. [91], Zum 20. Rostock Hbf. Durch den Einsatz wurde die dritte RAF-Generation in ihrer personellen Zusammensetzung in Ansätzen greifbar, während sein Einfluss auf die Auflösung der RAF 1998 Spekulation bleibt. Eine Meisterleistung, die in einer Katastrophe endete. "Letztlich bin ich verantwortlich für den Tod dieser zwei Menschen", sagt Peter Jahre später in der Dokumentation "Endstation Bad Kleinen" von Anne Kauth. Nachdem die Einsatzleitung Steinmetz aus Bad Kleinen hatte ziehen lassen und er untergetaucht war, behauptete er in Briefen an die linke Szene in Wiesbaden, im Einsatzchaos entkommen zu sein, während Medienberichte seine Glaubwürdigkeit immer weiter untergruben: Bereits am 28. Ein zentraler Begriff im Selbstverständnis der Gruppe ist "Stadtguerilla" in Anlehnung an revolutionäre Vereinigungen in Lateinamerika. Aufgrund dieser Aussage wurde der bereits angelaufene Zugriff abgebrochen. [81] Die provokative Holzskulptur Der Bahnhof von Bad Kleinen des Künstlers Günter Schumann (2001) zeigt Grams’ Tod als Erschießung durch einen Polizisten. Grams tauchte 1984 unter und gehörte anschließend der Kommandoebene der dritten RAF-Generation an. mehr, Eisige Kälte, extreme Schneefälle, Verwehungen und Stromausfälle: Der Winter 1978/79 stürzt den Norden ins Chaos. [11] Das am 20. Vor 27 Jahren veröffentlichte der „Spiegel“ eine Titelgeschichte zu einem Polizeieinsatz gegen die RAF. [22] Das hat eventuell Schmauch-, Blut- und Gewebespuren vernichtet, die das Geschehen hätten rekonstruieren lassen können. Der seinerseits verwundete Grams beging nach dem mehrfach gerichtlich überprüften Ergebnis der staatsanwaltlichen Ermittlungen Suizid. [14], Die Einstellung der Ermittlungen gegen die Polizeibeamten und das amtliche Untersuchungsergebnis griffen die Eltern von Wolfgang Grams juristisch auf verschiedene Arten ohne Erfolg an, zunächst durch eine Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft Rostock, dann ein vergebliches Klageerzwingungsverfahren beim Oberlandesgericht Rostock mit anschließender Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht, die – unter Vorsitz Jutta Limbachs – nicht zur Entscheidung angenommen wurde. Juni 1993 sollte eine Einheit der Anti-Terror-Truppe GSG 9 zwei Mitglieder der Roten-Armee-Fraktion (RAF), Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams, auf dem mecklenburgischen Bahnhof Bad Kleinen … [77], Die Germanistin Anne-Kathrin Griese kommt zum Schluss: „Keine dieser Ansichten, ob die vom geplanten Staatsmord, die vom mediengemachten Skandal oder die von der Instrumentalisierung der Ereignisse zur Legenden- und Mythenbildung vermag hinlänglich zu überzeugen. Juli in der taz abgedruckten offenen Brief enttarnte Birgit Hogefeld Steinmetz auch namentlich, am 26. Der Verfassungsschutz beschloss, den Generalbundesanwalt und das Bundeskriminalamt einzuschalten, um Hogefeld und Grams sowie gegebenenfalls weitere Mitglieder der RAF festnehmen zu lassen. Einige Geschehnisse konnten nicht geklärt werden, da sich am Ereignis beteiligte Mitglieder der GSG 9 in ihren Aussagen widersprachen und diese mit der Zeit veränderten. mehr, Am 1. Bei einem anschließenden Feuergefecht erschoss er den GSG-9-Beamten Michael Newrzella. Bad Kleinen. [67] Auch wenn sie der Überzeugung blieb, Grams sei vorsätzlich getötet worden, setzte sie sich zunehmend kritisch mit ihrer persönlichen Vergangenheit sowie der Gegenwart und Zukunft der Roten Armee Fraktion auseinander. Klaus Steinmetz, seit Jahren in der linken Szene aktiv, berichtet dem Verfassungsschutz seit 1992 regelmäßig von Treffen mit RAF-Mitgliedern. [1], Um 15:15 Uhr verließen Hogefeld, Grams und Steinmetz die Bahnhofsgaststätte. Juni, hatte eine Polizeiaktion auf dem Bahnhof von Bad Kleinen am nördlichen Ufer des Schweriner Sees stattgefunden. Bis heute … Die Kioskverkäuferin beschrieb in den Vernehmungen der Staatsanwaltschaft einige Tage später und bei ihrer Aussage im Zivilprozess 1998 mehrfach einander widersprechende Darstellungen des Vorfalls, blieb aber stets dabei, dass sie von einem Kopfschuss – anders als in ihrer vom Journalisten Philip Siegel aufgeschriebenen eidesstattlichen Erklärung gegenüber Monitor – nie etwas gesagt habe: „Das Wort ‘Kopf’ fiel nicht einmal aus meinem Mund. Bis 1814 kommt es zu wüster Zerstörung und Vertreibung. [62] Innerhalb des RAF-Umfelds legte Hogefeld den Kontakt zu Steinmetz in einem weiteren offenen Brief dar. Dezember 1945 in Wolfsburg die Serienproduktion des weltberühmten VW Käfer. Juni 1993, bei dem die RAF-Terroristen Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams im mecklenburgischen Bad Kleinen festgenommen werden sollten, nachdem der V-Mann Klaus Steinmetz die Behörden über ein Treffen informiert hatte. Eine "Dritte Generation" ändert Anfang der 80er-Jahre die Strategie und will die RAF internationalisieren. [80], Andres Veiels Dokumentarfilm Black Box BRD von 2001 über die verschränkten Lebenswege von Wolfgang Grams und dem RAF-Opfer Alfred Herrhausen zeigt in der Eingangsszene, wie Wolfgangs Bruder Rainer Grams dessen letzte Minuten im Bahnhof nachstellt und über den Hergang spekuliert. Die Klage wurde abgewiesen. Der Zugriff solle daher nach der Ankunft zu einem späteren Zeitpunkt außerhalb des Bahnhofes stattfinden. [26] Daraufhin trat der damalige Bundesinnenminister Rudolf Seiters am 4. "Das war eine Meisterleistung", schwärmt der damalige Leiter der Abteilung für Terrorismusbekämpfung im BKA, Rainer Hofmeyer, noch heute. Das Bundeskriminalamt observierte die Ferienwohnung von einem Nachbarhaus aus. 1993 war die dritte Generation aktiv. Juni, 16:00 Uhr bis 28. Dabei hatten die deutschen Sicherheitsbehörden vor Bad Kleinen einen großen Erfolg erzielt: Es war ihnen gelungen, einen V-Mann mit Kontakt zur Kommandoebene der RAF zu rekrutieren. [19], Die Tatortarbeit dauerte über 9 Stunden (27. Der eine ist Beamter der Spezialgruppe GSG9. Alle Fluchtwege sind versperrt. Durch die Festnahme Hogefelds konnten die Ermittler ihren Rucksack in einem Schließfach im Bahnhof Wismar sicherstellen. Jahrestag des Einsatzes wurden 2013 zwei Dokumentarfilme gesendet, die die Ereignisse mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Sichtweisen rekonstruierten:[92]. Demnach hätten dessen Kollegen Grams „wie [bei] eine[r] Exekution“ hingerichtet, obwohl er bereits kampfunfähig gewesen sei. 1 | 8 Der Bahnhof der Kleinstadt Bad Kleinen bei Schwerin. [82], In seinem 2005 veröffentlichten Roman In seiner frühen Kindheit ein Garten stellt Christoph Hein die Ereignisse und die Ermittlungen aus der Sicht der Familie eines fiktiven getöteten Terroristen, Oliver Zurek, dar. Dort soll der Zugriff erfolgen. Als die Verfassungsschützer hören, dass Steinmetz sich im Juni 1993 mit Birgit Hogefeld in Bad Kleinen treffen will, entschließt sich der Generalbundesanwalt Alexander von Stahl zum Zugriff. Der Einsatz verlief katastrophal. Wolfgang Grams wurde von fünf Kugeln der Beamten getroffen, die teilweise ohne Sichtkontakt aus der Unterführung schossen, wankte über den Bahnsteig und stürzte auf Gleis 4, wo er auf dem Rücken liegen blieb. Der Fluchtweg nach oben auf das Gleis 4/5 ist somit unbewacht. Daniela Klette und Ernst-Volker Staub sind bis heute nicht gefasst. 1 | 8 Der Bahnhof der Kleinstadt Bad Kleinen bei Schwerin. Der eine ist Beamter der Spezialgruppe GSG9. März 1994 eine ausführliche[65] und am 29. Am dortigen Bahnhof und in der Umgebung waren zu diesem Zeitpunkt 38 Beamte des MEK des Bundeskriminalamtes, 37 Beamte der GSG 9 und 22 weitere Beamte im Einsatz. Und diese Generation wird verantwortlich gemacht für Morde an neun Menschen. [70] Auch der Politikwissenschaftler Alexander Straßner urteilt, für die RAF sei damals „die Götterdämmerung angebrochen“; die auf Bad Kleinen folgenden Diskussionen seien „in der öffentlichen Selbstzerfleischung“ gemündet,[71] nämlich die im September 1993 erfolgende Spaltung der RAF in einen mit dem Staat gesprächsbereiten Flügel um Peter-Jürgen Boock, Birgit Hogefeld und die aktive Kommandoebene und einen jede Kooperation ablehnenden Flügel um Brigitte Mohnhaupt. [43] Diese Titelgeschichte sei für den Spiegel „in der Wirkung verheerend“ gewesen: „eigentlich hätte ich auch gefeuert werden müssen“. Die Aktion war von langer Zeit sehr gut durchgeplant. Dagegen wurden noch Tage nach Abschluss der Spurensicherung am Tatort Hülsen und Geschossteile im Gleisbett gefunden, sogar an der Stelle, an der Grams zuletzt lag. Es meldeten sich verschiedene Zeugen, deren Aussagen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die behördliche Version der Ereignisse erschütterten. [40] Der Bericht des nur Leyendecker bekannten Spiegel-Informanten beruhte auf Angaben, die bereits oberflächlich nicht stimmten, wie die Angabe der eigenen Beobachterposition und vielfach falsche Angaben zum Geschehensablauf, zumal sich der Zeuge anschließend nie einer zuständigen Stelle anvertraute. September 1967 in Aachen[6]) war der erste GSG-9-Beamte, der bei einem Einsatz starb, und zugleich das letzte Opfer der RAF. Somit blieb der Fußgängertunnel, der zu den Gleisanlagen führte, als einzige Festnahmemöglichkeit. [8], Nach dem im Januar 1994 vorgelegten Ermittlungsergebnis der Staatsanwaltschaft Schwerin auf der Grundlage von 142 Zeugenaussagen und mehreren Gutachten[9] hat Grams Suizid begangen, indem er sich den tödlichen Kopfschuss selbst zufügte. Newrzella wird von vier Kugeln getroffen; er ist 25 Jahre alt und stirbt wenig später an seinen Verletzungen. Damit steht der Vorfall auch 25 Jahre nach den tödlichen Schüssen auf dem Bahnsteig von Bad Kleinen bis heute für ein schweres Versagen der beteiligten Behörden und Einsatzkräfte. Auch wenn Hein betont, seine Romanfiguren frei erfunden zu haben,[83] weisen die Romanschilderungen starke Parallelen zum Fall Wolfgang Grams auf; Harald Martenstein sprach von einer möglicherweise „literarisch verfremdete[n] Dokumentation“. Die Sendung Monitor hielt auch nach dem Abschluss der staatsanwaltlichen Untersuchung 1994 an der Mordthese fest. März 1993 sprengen unbekannte Täter das brandneue Gebäude des Gefängnisses Weiterstadt bei Darmstadt. Der Bahnhof wurde vom Bundeskriminalamt umfangreich überwacht, unter anderem wurden Wanzen und Überwachungskameras in Blumenkübeln und Mülleimern im Bahnhof versteckt. Rosensteig 7. Es ist bis heute umstritten, ob er sich den Schuss selbst in auswegloser Lage zufügte oder – so die Eltern und Unterstützer Grams’ – ob nacheilende GSG-9-Beamte, möglicherweise aus Rache für den sterbenden Kollegen Michael Newrzella, Grams bereits auf dem Gleis liegend dessen Waffe entwanden und ihn erschossen. Zu dritt essen Hogefeld, Steinmetz und Grams in der Gaststätte "Billard-Café" eine Kleinigkeit. Die BKA-Spitze entscheidet: Zugriff beim Verlassen des Lokals. Ein GSG-9-Beamter, der die Gaststätte vom Bahnsteig 3/4 aus beobachtete, informierte seine Kollegen, die am gegenüberliegenden Tunneleingang postiert waren. Wolfgang Werner „Gaks“ Grams (* 6.März 1953 in Wiesbaden; † 27. Auf dem Schweriner See diente ein Boot des Bundesgrenzschutzes als Relaisstation, das zur Tarnung kurzfristig umlackiert worden war. [48] Der Germanist Andreas Musolff befand den „politischen Schaden“ angesichts der Verunsicherung der Bevölkerung und der potenziellen Radikalisierung der linken Szene als „immens“. Der zuständige Abteilungsleiter und Polizeiführer des Bundeskriminalamtes Rainer Hofmeyer schloss einen Zugriff in der Gaststätte, auf dem Bahnsteig und im Zug aus, da dadurch Unbeteiligte gefährdet gewesen wären. 1 | 8 Der Bahnhof der Kleinstadt Bad Kleinen bei Schwerin. [58], Die Anwesenheit des V-Manns Steinmetz am Einsatzort wurde auf Anordnung des rheinland-pfälzischen Innenministers Walter Zuber drei Wochen lang geleugnet, da der dortige Verfassungsschutz Steinmetz weiterhin als V-Mann einsetzen wollte. [75] Für Alexander Straßner bestätigt sich in der häufigen Bezugnahme auf Bad Kleinen in den folgenden Äußerungen aktiver und inhaftierter RAF-Mitglieder die Bedeutung als „tiefgreifende Zäsur für die dritte Generation“ mit „traumatischen Konsequenzen“. [28] Im Heft berichtete der investigative Autor Hans Leyendecker über das Geschehen und berief sich auf einen angeblichen GSG-9-Beamten als Informanten, der am Tatort anwesend gewesen sei und sich aus „Seelennot“ offenbart habe. Erst im Auto des BKA wurde sie durchsucht, wo die Beamten an ihr eine Waffe mit Magazinen entdeckten. [15] Grams’ Eltern klagten daraufhin beim Landgericht Bonn gegen den Bund auf Schadensersatz der Kosten, die ihnen durch den Tod des Sohnes entstanden waren. Den beteiligten Beamten und dem Generalbundesanwalt Stahl wurden keine Aussagegenehmigungen erteilt; Augenzeugen aus der Bahnhofsgaststätte wurde eingeredet, es seien dort nur zwei Personen anwesend gewesen; die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger verweigerte die Aussage darüber gegenüber dem Innen- und Rechtsausschuss des Bundestages. Auf Wunsch des rheinland-pfälzischen Verfassungsschutzes sollte die Aktion so durchgeführt werden, dass Steinmetz weiter als V-Mann eingesetzt werden konnte. Juli 1993 vor die GSG 9 und bezeichnete Grams als „Mörder“,[37] woraufhin dessen Eltern Strafanzeige gegen Kohl „wegen des Verdachtes der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und des Verdachtes der üblen Nachrede“ stellten. Länger dauerte die Schießerei auf dem Bahnhof Bad Kleinen am Schweriner See nicht. Oktober 1999 keine Rechtsverstöße. Juni 1993 in Lübeck) war ein Mitglied der terroristischen Vereinigung Rote Armee Fraktion (RAF). [7] Es gab vor allem im politisch linken Spektrum Spekulationen darüber, Newrzella sei durch einen Querschläger aus der Waffe eines Kollegen umgekommen, die sich nicht bestätigten. [55] Auch Fingerabdrücke deuten nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung darauf hin, dass Staub und Klette am Einsatzort in Bad Kleinen anwesend waren,[56] während laut Butz Peters lediglich auf Dokumenten im Rucksack, den Grams bei sich trug, Fingerabdrücke Staubs gefunden wurden. [78], Rolf Sachsse rückt das Foto des sterbenden Wolfgang Grams ein in den „Status von Ikonen“ berühmter Bilder der RAF-Geschichte und deutet es als „die Zeche des frühen Todes im Ruhm“, und zwar „als Nachkömmling“ der Toten von Stammheim. Es meldeten sich verschiedene Zeugen, deren Aussagen das Vertrauen der Öffentlichkeit in die behördliche Version der Ereignisse erschütterten. Die RAF-Kommandoebene bezeichnete die Ereignisse in einem Schreiben an Agence France Presse als „Terroraktion“ von „Killertruppen“. Bad Kleinen Die Falle. Hogefeld wurde in der Unterführung des Bahnhofs Bad Kleinen festgenommen, während Grams zunächst auf den Bahnsteig fliehen konnte. [5] Eine Schaffnerin auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig 5 wurde durch Schüsse der Beamten verletzt.[1]. Jahrelang hielten sich Vorwürfe und Gerüchte über eine angebliche Hinrichtung des Verdächtigen. Juli mit seinen Eltern und 2500 Teilnehmern in Wiesbaden. Sie werden hier über Aushänge der Gemeinde … Unter dem Decknamen "Weinlese" untersuchen BKA, Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft, wo und wie man Hogefeld festnehmen kann. Vor 20 Jahren wollte die GSG 9 RAF-Mitglieder verhaften und der Bahnhof von Bad Kleinen hatte seine 15 Minuten Ruhm. Am 27. Erst bei der Rückkehr von Hogefeld und Steinmetz durch den Vordereingang wurde ihre Abwesenheit bemerkt. Dadurch entstand der Eindruck, dass das, was dieser Zeuge gesagt hat, auch korrekt gewesen sei. Es ist Wolfgang Grams. Hinter ihm ein halbes Dutzend Beamter, ganz vorne Michael Newrzella. In den Medien wurde spekuliert, ob der „Mythos von Mogadischu“ die eigene Fähigkeit der Eliteeinheit, Fehler einzugestehen, verhindere; Bundestagsabgeordnete erwogen öffentlich, die Eliteeinheit auflösen zu lassen. Blinde Flecke kennzeichnen alle Perspektiven.“[51], Auf dem Bahnhofsgelände gibt es keinen Hinweis auf das Ereignis; eine Gedenktafel für Michael Newrzella befindet sich in Neustrelitz, eine solche für Wolfgang Grams wurde privat von Unterstützern im Juli 1993 im Bahnhofstunnel installiert, in der folgenden Nacht aber von der Deutschen Bahn abgenommen.